Unterstützte Selbsthilfegruppen von und für Menschen mit Gedächtnisproblemen
Unterstützte Selbsthilfegruppen funktionieren wie andere Selbsthilfegruppen auch. Der Austausch in der Gruppe hat das Ziel, die eigene Lebenssituation zu verbessern. Ähnliche Betroffenheit, freiwillige Teilnahme und Vertraulichkeit über die besprochenen Inhalte sind Voraussetzung.
Unterstützte Selbsthilfegruppen richten sich an Personen, die mit neurokognitiven Einschränkungen (= Demenz) leben.
Sie bieten den Teilnehmenden einen geschützten Raum, um offen über ihr Leben, und bei Bedarf auch über ihre Schwierigkeiten und Sorgen zu sprechen, was in anderen Gesprächssituationen oft nicht möglich ist.
An- und Zugehörige sind bei den Gruppentreffen nicht anwesend.
Gruppenleitung
Unterstützung bei der Organisation und Durchführung der Treffen wird durch die Gruppenleitung geleistet, zu deren Aufgaben gehören:
Unterstützte Selbsthilfegruppen sind – wie andere Selbsthilfegruppen auch – nicht immer für alle Personen geeignet. Nicht alle Menschen können oder wollen über die eigenen Erfahrungen und Herausforderungen offen sprechen.
Menschen mit Gedächtnisproblemen sind selbsthilfefähig und erleben den Austausch mit ähnlich Betroffenen als entlastend und stärkend. So wird der Weg für neue Perspektiven und Ziele bereitet, mit und trotz neurokognitiven Beeinträchtigungen. Die Erfahrung zeigt, dass die Selbstwertstärkung in der Gruppe häufig dazu ermutigen kann, die eigenen Anliegen zu vertreten und in der Öffentlichkeit über das Leben mit Gedächtnisproblemen zu sprechen
Unterstützte Selbsthilfe leistet wichtige Beiträge!
- Empowerment – „Meine Einschränkungen sind nur ein Teil meines Lebens, nicht mein ganzes Leben“
- Lösungen finden durch Erfahrungsaustausch
- Sinnfindung durch neue Aufgaben
- Unterstützung bei der Alltags- und Krankheitsbewältigung
- Förderung von Gesprächen und Gemeinschaftserleben
- Mut machen, den persönlichen Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung zu thematisieren
- Peer-Beratung
- Verbunden, interessiert und aktiv bleiben
- Information und Wissensvermittlung schaffen Impulse für eine frühzeitige Annahme von Hilfs- und Unterstützungsangeboten
- Sprechen über die persönliche Betroffenheit und die eigenen Bedürfnisse sensibilisieren und fördern das Verständnis in der Familie, am Arbeitsplatz, unter Freunden und in der Öffentlichkeit
- Selbstvertretung in der Öffentlichkeit zur politischen Einflussnahme in den Bereichen Teilhabe, Barrierefreiheit, Pflege, finanzielle Unterstützungsleistungen, rechtliche Themen wie Patientenverfügung oder Vorsorgeplanung, Krankenhaus, ärztliche Versorgung, Medien, Anti-Diskriminierung
- Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und bei Kampagnen zur Bewusstseinsbildung wird durch persönliche Betroffenheit verstärkt.